Aktuelles
Übergabe Spendenscheck
Artikel aus der Taunus Zeitung
Zwei Königsteiner Vereine freuen sich über finanzielle Hilfe in Höhe von insgesamt 23.000 Euro von der Naspa Stiftung. Seit 1990 unterstützt die Stiftung konkrete Projekte in Kunst und Kultur, Heimat- und Brauchtumspflege, Jugendförderung, Umweltschutz, Gesundheitspflege und Sport. Der erste Spendenempfänger ist der Förderverein Hardtbergturm e.V. Die Naspa Stiftung zahlt 25.000 Euro an den Verein aus und gibt damit den Startschuss für eine Spendenkampagne zur Rettung des Hardtbergturms. Jahrelang gehörte der Hardtbergturm zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region. Inzwischen ist der Turm leider in einem baufälligen Zustand und stark durch Rost geschädigt, insbesondere die Treppenstufen mit Spindel. Die Beschichtung der Stahlteile ist schadhaft, außerdem gibt es Schwierigkeiten mit der Statik. Daher wurde der Förderverein Hardtbergturm gegründet, der das Ziel verfolgt, den baufälligen Hardtbergturm durch einen neuen Turm zu ersetzen.
Um diesen einzigartigen Aussichtspunkt für die Bürger der Stadt und der Region erhalten zu können, stellt nur ein Neubau eine dauerhafte und zukunftsorientierte Lösung dar. Mit einem Turmneubau mit 27 bis 30 Meter Höhe soll die Attraktivität Königsteins und der Region weiter gesteigert werden. Er stellt eine hervorragende Verknüpfung zu den Burgen und dem historischen Pflanzgarten dar. In den letzten Monaten hatte sich der Verein mit Bürgermeister Leonhard Helm, der das Projekt von Anfang an tatkräftig unterstützt, intensiv mit verschiedenen Aussichtstürmen in der Region beschäftigt, um festzustellen, welches Turmkonzept am besten als Nachfolger für den maroden und über 100 Jahre alten Hardtbergturm geeignet ist. Der Förderverein präferiert eine Stahlkonstruktion, die allerdings teuer wird. Es wird derzeit mit einem Architekten aus der Region ein Konzept erarbeitet. Ziel ist die Umsetzung bis Ende 2020.
Der zweite Spendenempfänger ist der Verein der Freunde und Förderer der Bischof-Neumann-Schule e.V. in Königstein. Insgesamt 8.000 Euro hat die Naspa Stiftung jetzt dem Verein ausgezahlt.
Die Stiftung fördert damit ein wichtiges Projekt des Vereins: die grundlegende Restaurierung der Kollegkirche der Bischof-Neumann-Schule. Außer umfangreichen Maßnahmen zur Erneuerung der Elektroinstallation, Beleuchtung und Beschallung soll auch die Raumschale der Kirche renoviert werden. Die gesamten Oberflächen im Kirchenraum sind stark mit Schmutz und Rußablagerungen bedeckt. So ist auch das polychrome Sgraffito „Gekreuzigter“ an der Stirnwand des Chores stark verschmutzt, erscheint dunkel und in seiner Modellierung wenig differenziert. Bei diesem Sgraffito handelt es sich um ein Werk des Künstlers Albert Burkart, der 1949 bis 1963 an der Städelschule in Frankfurt gelehrt und viele Kirchen mitgestaltet hat. Die Reinigungsprobe durch einen Restaurator hat ergeben, dass die eigentliche Farbgebung sehr viel heller gewesen ist. Durch starke Verschmutzung, kleinteilige Ausbrüche im Putz, Kratzer, Spritzer und Beschädigungen ist die ursprüngliche Aussage des Kunstwerks mittlerweile stark beeinträchtigt. Die geplante Restaurierung durch einen Fachbetrieb umfasst vor allem drei Maßnahmen: Reinigung der Sgraffito-Oberfläche, Kitten von Ausbrüchen und Retusche der Beschädigungen.
Gegenwärtig finden Sanierungsarbeiten durch das Bistum Limburg statt. Dabei trägt das Bistum Limburg die Kosten der Grundsanierung; die Mittel für zusätzliche Projekte wie beispielsweise die Orgelsanierung muss der Förderverein erbringen. Neben der Restaurierung des Altar-Sgraffitos geht es auch um die Konservierung der „Schutzmantelmadonna“, eine Skulptur des schlesischen Bildhauers Erich Jäckel. Damit wird nicht nur die Schulseelsorge unterstützt, sondern auch ein wichtiges Stück deutscher Nachkriegsgeschichte erhalten. „Leider sind finanzielle Mittel vielerorts knapp. Gerade die handfeste Hilfe durch Förderer und Geldgeber wie die Naspa Stiftung ist deshalb so wichtig und wertvoll“, sagte Ulrich Krebs, Landrat des Hochtaunuskreises sowie zuständiges Mitglied des Kuratoriums der Naspa Stiftung. Egal, ob es um die hier geförderten Projekte, um die Ausrüstung eines Einsatzfahrzeuges, um Kostüme für die örtliche Theatergruppe, um Fußbälle für den Fußballverein oder Instrumente fürs Orchester geht: „Wir fördern gerne Projekte, die möglichst vielen Menschen zugutekommen“, sagte Bertram Theilacker, Vorstandsmitglied der Naspa und der Naspa Stiftung, bei der Spendenübergabe.
Der Förderverein des Hardtbergturms mit Landrat Ulrich Krebs, Bürgermeister Leonhard Helm und Vorstandsmitglied der Naspa Bertram Theilacker.