Einweihung der neuen Bibliothek
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Ein neues Herzstück für die Bischof-Neumann-Schule
Königsteiner Gymnasium weiht Bibliothek im Silentium ein
Hell, großzügig, bunt und freundlich – so präsentierte sich der in den Sommerferien neu eingerichtete Raum im Silentium der Bischof-Neumann-Schule in Königstein. Das Gymnasium in Trägerschaft der St. Hildegard Schulgesellschaft hatte für den 17. September eingeladen zur Eröffnung ihrer neuen Bibliothek im Silentium, gelegen im 1. Stock oberhalb der Mensa.
Mit Fug und Recht lässt sich das Ergebnis einer gut zweijährigen Planung als Werk der ganzen Schulgemeinschaft bezeichnen – passend zum aktuellen Schuljahresmotto „Zusammen“, wie Schulleiter Jens Henninger in seiner Begrüßungsrede ausführte.
In seinen Dankesworten spannte er den weiten Bogen: vom Sponsorenlauf der Schülerinnen und Schüler, über die Schulgesellschaft, den Förderverein, den Ehemaligenverein bis zum Bibliotheksteam.
Die Schülerinnen und Schüler hatten vor einem Jahr trotz sintflutartigen Regens in einem von der Fachschaft Sport organisierten Sponsorenlauf zugunsten der neuen Bibliothek und der Neugestaltung der Pausenhalle mit Hilfe ihrer Eltern und anderer großzügiger Geber die beachtliche Summe von 55.000 Euro gesammelt.
Der Schulträger, die St. Hildegard-Schulgesellschaft, der Verein der Freunde und Förderer der BNS sowie der Ehemaligenverein, hatten das Projekt alle nicht nur ideell, sondern auch finanziell unterstützt.
Das Bibliotheksteam hatte sich in regelmäßigen Treffen aller Themen rund um Planung, Ausstattung und Gestaltung angenommen.
Das kleine, aber feine Programm der Einweihungsfeier spiegelte ebenfalls das vielfältige Engagement wider: Claudia aus der Jahrgangsstufe 7 eröffnete die Veranstaltung mit Harfenklängen, die Kleine Theater-AG mischte sich mit Geistern, die lieber lesen als bestimmungsgemäß zu spuken, unters Publikum.
Als Vertreter der Schulpastoral erbat Daniel Dere Gottes Segen für die neue Bibliothek und ihre Besucher, und Jennifer Müller sprach als Vorsitzende das Grußwort des Fördervereins.
Einen Einblick in die verschiedenen Funktionsbereiche gab Schulbibliothekarin Katja Kalogrias auf einem kleinen Rundgang. Eines der Ziele, das sich die neue Bibliothek auf die Fahnen geschrieben hat, ist die Förderung des freien, ungezwungenen Lesens. Direkt hinter dem Eingang können auf dem leuchtenden Rot eines Präsentationswagens neu erworbene Bücher entdeckt werden. Originelle Sitzgelegenheiten wie bequeme Drehsessel, eine Lesetreppe und bunte, in Form einer Raupe aneinandergereihte Hocker laden zum entspannten Schmökern ein. Um vor allem die jüngeren Schülerinnen und Schüler für die Welt der Geschichten zu begeistern, finden sich in den Regalen rund 1.500 Titel verschiedenster Genres aus dem Bereich der Kinder- und Jugendliteratur, einstmals der Bestand der Unter- und Mittelstufenbibliothek.
Etwa 4.000 Bände aus dem Bereich der Sach- und Fachliteratur aus der ehemaligen wissenschaftlichen Bibliothek kommen für die älteren Jahrgänge hinzu. Wer sich zu konzentrierter Stillarbeit zurückziehen möchte – ein Wunsch, der im Vorfeld vielfach aus der Schülerschaft zu hören war – wird an einem der Einzelarbeitsplätze mit mobiler Trennwand direkt am Fenster fündig. Aber auch für Team- und Projektarbeit, bei der die Schülerinnen und Schüler Recherchekompetenz erlangen, kritisches Denken entwickeln und soziales Miteinander stärken sollen, ist die Ausstattung vorgesehen: Sechzehn Fünfecktische stehen bereit, die sich in vielfältigen Kombinationen zu Gruppentischen formieren oder für Diskussionsrunden im Kreis oder Halbkreis aufstellen lassen. An Veranstaltungen wie Lesungen oder Vortragsabende, die größeren Raum für Sitzplätze erfordern, wurde ebenfalls gedacht: So sind die Tische stapelbar und alle frei im Raum stehenden Regale haben Rollen.
Fester Ruhepol, Zentrum und Blickfang der neuen Bibliothek im Silentium ist eine eigens angefertigte Schreinerarbeit nach Maß, die um eine der vier Säulen des Raumes herum aufgebaut wurde: ein stilisierter Baum aus Buchenholz, der aus dem Boden zu wachsen scheint, mit einer gepolsterten Rundbank. Hier ist am deutlichsten zu spüren, dass die Bücherei auch ein Ort der Entspannung und des Rückzugs sein soll. Die Idee für dieses ausgefallene Gestaltungselement stammt von Michael Margraf, der als Fachberater für hessische Schulbibliotheken die Planung mit großem Engagement begleitet und der Schulleitung nahegelegt hatte, statt des geplanten kostspieligen Umbaus der alten wissenschaftlichen Bibliothek im Hauptgebäude die neue Bibliothek im Silentium anzusiedeln.
Kunstlehrerin Heike Wölfel und ihre Schülerinnen und Schüler hatten zur Feier des Tages 200 bunte Ahornblätter aus Tonpapier mit Zitaten aus der Welt der Bibliotheken und Bücher gestaltet. Ein Teil dieser kleinen Schmuckstücke zierte die Äste des Baumes, die restlichen Blätter erhielten die Gäste als kleine Erinnerung an die Bibliothekseinweihung
Der Schulgemeinschaft, die das Projekt mit so viel Einsatz gestaltet hat, ist zu wünschen, was einer der drei Schülervertreter in der gemeinsamen Rede als Hoffnung und gleichzeitig als Aufforderung an seine Mitschülerinnen und Mitschüler ausgesprochen hat: dass die neue Bibliothek „ein Herzstück unserer Schule“ werden möge.