Bischof-Neumann-Schule

„Bildung unter den Bedingungen der Digitalisierung“

Die Bischof-Neumann-Schule hat versucht während des Corona-Lockdowns im Eiltempo die vorhandenen digitalen Ressourcen aufzurüsten und für alle Lehrerinnen und Schülerinnen gut anwendbar zu gestalten. Als Konsequenz aus den gemachten Erfahrungen, wünschte sich das Lehrerkollegium der BNS unter anderem einen pädagogischen Tag mit dem alleinigen Schwerpunkt auf Digitalisierung. Über die Sommerferien gelang es einem engagierten Vorbereitungsteam von sieben Kolleg*innen ein passgenaues und sehr anregendes Gesamtkonzept zu entwickeln.

Sie konnten Herrn Murat Alpoguz, ein aus den Medien bekannter Lehrer und Trainer für „Bildung unter den Bedingungen der Digitalisierung“ motivieren, den Rahmen für den pädagogischen Tag vorzugeben. Alpoguz überzeugte durch seine Beispiele aus seiner eigenen Unterrichtspraxis und seiner langjährigen Erfahrungen als Leiter eines Medienzentrums und Mitarbeiter der Lehrkräfteakademie.

Während also die Schüler*innen der BNS am vergangenen Mittwoch zuhause im Homeschooling digitale oder analoge Aufgaben lösen durften, versammelte sich das Lehrerkollegium früh auf dem Pausenhof und begann den Tag erwartungsfroh mit einem Gebärdensprachenkanon. Nach dem geistlichen Impuls führte M. Alpoguz mit seinem Vortrag in den Tag ein. Er warnte zum Einstieg davor, Fortbildungen zu besuchen mit dem Ziel „Experte“ zu werden – dieses Ziel sei nie erreichbar. Er plädierte für die Akzeptanz der „Digitalen Inkompetenz-kompensations-kompetenz“ aller Lehrkräfte und erntete damit viel erleichterte Heiterkeit.

Er stellte das 4K-Modell zum Lernen im 21. Jahrhundert, also die vier „21st Century Skills“ vor: Kreativität, Kritisches Denken, Kommunikation und Kollaboration.

Sein Vortrag war gespickt mit vielen hilfreichen Tipps aus seiner eigenen Praxis. Das Ziel stets vor Augen sollten Lehrkräfte die Werkzeuge nicht technikzentriert in den Mittelpunkt stellen. Als zentral sieht er vor dem Hintergrund seiner eigenen Erfahrung eine gemeinsame Unterrichtsvorbereitung und – entwicklung innerhalb einer Fachschaft. Dazu sah er die BNS mit der Plattform Iserv und den schönen Räumen gut gerüstet.

Er empfahl die Vernetzung über das #twitterlehrerzimmer, um Impulse von bundesweit leuchtenden Beispielen zu teilen. Alpoguz stellte fest, dass „Lernen der Beruf der Zukunft“ sei.

Anschließend teilte sich das Kollegium in verschiedene Workshops auf, die teilweise von externen Referenten und Spezialisten auf ihrem Gebiet geleitet wurden: Von Iserv (Koppel), Videokonferenzgestaltung mit Big Blue Button (Hr. Saukel), One-Note (Alpoguz), H5P (Thülen), Podcasts (Dehmel) bis zu Lernvideogestaltung (Fähnrich / Klein) gab es ansprechende Angebote für alle Teilnehmer.

Nach der Mittagspause fanden sich Fachschaftsteams zusammen, deren Aufgabe es war, alle Methoden, die am Vormittag praktisch erlernt wurden, auf eine Unterrichtseinheit anzuwenden und diese exemplarisch vorzuplanen. Daraus ergaben sich auch Ausstattungs- oder sonstige Wünsche an die Schulleitung.

In einem abschließenden „Gallery-Walk“ kamen alle Fachschaften ins Gespräch und diskutierten über die Anwendbarkeit und die Integration aller Methoden.

Die Schulleitung bedankte sich beim Organisationsteam, den Referenten und dem Förderverein, für die großzügige Finanzierung.

Nach einem impulsreichen Tag sieht sich das Kollegium der BNS gut gerüstet für die kommende Zeit, in der Ungewissheit, ob ein erneuter Lockdown das ausschließliche digitale Unterrichten notwendig machen wird.

In sog. schulinternen „Mikrofortbildungen“ werden spezielle Kenntnisse in den folgenden Wochen und Monaten von Lehrer zu Lehrer in Kleingruppen weitergegeben und eingeübt. Ebenso werden die Schüler*innen angeleitet noch sicherer in der Anwendung der Schulplattform zu werden.