Arne Kopfermann an der BNS

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Tausende Kinder sterben in Deutschland in einem Jahr. Für die Eltern bedeutet dies unendliches Leid. Menschen, die für einen das Wichtigste sind, müssen gehen. Theodizee beschäftigt sich unter anderem mit solch einem Leid: Wie kann der allmächtige und gütige Gott so viel Leid und Böses in der Welt zulassen, und wie kann der Einzelne damit umgehen?
Diese Fragen standen im Zentrum einer Veranstaltung für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q2 am Mittwoch, dem 14.06.2023 in der Kollegskirche der Schule. Frau Dr. Borchmeyer, Religionslehrerin an der BNS, führte in das Thema ein und stellte den Referenten Arne Kopfermann, einen christlichen Popmusiker, vor. Der Beginn seiner Musikerlaufbahn begann in der Kirchengemeinde. Mit seinen Liedern hatte Kopfermann zunehmend mehr Erfolg und war regelmäßig auf Deutschlandtour, später führte ihn seine Musik auf alle Kontinente. 2014 folgte der Tiefpunkt seines Lebens: Seine Tochter Sara (10) kam bei einem von ihm verursachten Autounfall während eines Sommerurlaubs zu Tode.
Wie kann man trotzdem weiter an Gott glauben, wie weiterleben? Diese Fragen stellte sich Arne Kopfermann viele Male. Zur Beantwortung hat er Lieder geschrieben wie „Wenn ich hundert Leben hätte“, „Feuerblüter“ und „Kintsugi-Herz“. Aber auch mit anderen Themen, die die Theodizee betreffen, beschäftigt er sich in seinen Liedern: Vergänglichkeit, Aufbruch, Trauer und Ewigkeit, Gefühle, Trennung und Hilfe.
Sein Fazit ist, dass man nicht resignieren darf, sondern dankbar sein sollte. Gott stehe einem auch in schwierigen Zeiten bei. Man dürfe durchaus „klagen und heulen“: Gott sei ein naher Gott, der uns Menschen begleite. Warum er das Leid nicht verhindere, könne man nicht wissen. Vielleicht sei es der Preis für die Freiheit, Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie falsch sind. Aber es sei ein Gott, der uns stets begleite. „Danke für mein Leben“ heißt deshalb auch eine Liedzeile.
Im letzten Teil der Veranstaltung konnte das Publikum noch Fragen stellen. Unter anderem kam die Frage auf, ob sich Arne Kopfermann gefragt habe, warum es gerade ihm passieren musste und Gott nicht jemand anderen aussuchte. Hierauf konnte er keine Antwort geben. Klar sei ihm nur, dass er sich als Fahrer viele Vorwürfe gemacht habe, obwohl er dann nach einiger Zeit festgestellt habe, dass es jedem passieren könne. Es sei schwer, „mit der Lücke“ zu leben, jedoch habe er sich, soweit es geht, mittlerweile dazu entschieden, ein Leben mit Humor, Glauben und einem ethischen Kompass zu leben, um positiv zu bleiben.
Als World-Vision-Botschafter setze er sich jetzt dafür ein, dass es anderen Kindern gut gehe, und er genieße die gemeinsame Zeit mit seiner Frau und seinem mittlerweile erwachsenen Sohn.
Am Ende der Veranstaltung bedankte ich Schulleiter Jens Henninger beim Gast für die sehr persönlichen Lieder und Gedanken, die die Zuhörer nachdrücklich beeindruckt hätten. Ebenso dankte er Frau Dr. Borchmeyer für die Organisation der schon vor Corona geplanten und deshalb verschobenen Veranstaltung sowie bei der Licht-und-Ton-AG. Der Auftritt und die Begegnung mit Arne Kopfermann war für die Schülerinnen und Schüler eine besondere Veranstaltung, die ein schwieriges Thema zum Inhalt hatte. Es war aber aus Sicht vieler Schüler eine Veranstaltung, die auch für folgende Jahrgänge interessant und wichtig wäre.
(Sein Buch und CDs können über https://www.arnekopfermann.de/ erworben werden.
Das Album, aus dem viele Lieder gespielt wurden: https://arnekopfermann.lnk.to/AufZuNeuenUfernAlIB

Nico Götz, Q2

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