BISCHOF VON PHILADELPHIA

Als Schulbischof, der 100 Pfarrschulen gründete, ging Neumann in die Geschichte des amerikanischen Katholizismus ein. Er baute 50 Kirchen, gründete eine franziskanische Schwesterngemeinschaft und hielt Diözesansynoden. Kaum 49jährig brach er gesundheitlich zusammen und starb am 5. Januar 1860. Sein Begräbnis war die größte Feier, die Philadelphia bis dahin erlebt hatte, so zahlreich waren die Menschen gekommen.

Schon 1886 wurde in Budweis und Philadelphia, 1895 in Rom der Seligsprechungsprozess eingeleitet. 1963 erfolgte die Selig- und 1977 die Heiligsprechung. An ihr nahmen meist Sudetendeutsche und Amerikaner, aber nur wenige Exiltschechen teil, da in Böhmen Kirchenverfolgung herrschte.
Erst seit der Wende 1990 ist auch in Prachatitz Bischof Neumann kein Unbekannter mehr: Die deutschen Bewohner waren dort nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben worden, die Neuansiedler wussten kaum etwas von dem großen Sohn der Stadt. Heute erinnert am Geburtshaus in der Neumann-Straße eine Gedenktafel in tschechischer, deutscher und englischer Sprache an ihn. Das Haus hatte die ältere Schwester des Bischofs geerbt, die bei den Borromäerinnen eintrat. So wurde das Geburtshaus ein kleines Kloster, das heute die Borromäerinnen wieder betreuen.