UNser Bildungsauftrag

Die Bischof-Neumann-Schule hat sich zur Aufgabe gemacht, Bildung zu vermitteln und darüber hinaus zu erziehen. Das Wort „Bildung" hat schon lange nicht mehr für jeden den gleichen Klang. Wenn heute viele nach „mehr Bildung" rufen, dann rufen sie meistens nach mehr Bildungsnutzen: Bildung als Motor für Innovationen, als Garant für die Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft oder – auf das einzelne Kind gemünzt – als Konkurrenzvorteil im Lebenskampf um Karriere und Einkommen. An unserer Schule klingt Bildung anders. Etwas traditioneller und zugleich zeitgemäß über die bloße Nutzenperspektive hinaus. Fundament und Wegweiser dafür ist der christliche Glaube.

Als staatlich anerkanntes Privatgymnasium in katholischer Trägerschaft ist dies die Quelle der Verbindlichkeit für unsere Pädagogik, unseren humanistischen Bildungsbegriff und unsere Ziele. Die christliche Orientierung und die damit verbundenen Wertmaßstäbe sind im Unterricht verankert. Wir möchten in den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein für sich und andere wecken, die Anteilnahme am Schicksal anderer und den Respekt vor ihrer Individualität, das Interesse an den Fragen nach Sinn, Gerechtigkeit und einer glücklichen Lebensgestaltung.

Zum Glaubensrahmen kommen Bildungsziele aus der humanistischen Tradition hinzu. Latein ist nicht etwa aus „alter Gewohnheit“ erste Wahl, sondern weil das Erlernen der Grundsprache Europas viele geistige und formale Schlüsselkompetenzen zu entwickeln hilft, die heute mehr denn je benötigt werden. Unsere Gesellschaft ist vor allem durch Christentum und abendländische Kultur geprägt. Für die Erziehungsarbeit an unserer Schule sind die christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe und die platonischen Kardinaltugenden Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Maß von zentraler Bedeutung.

Wir stellen uns die Aufgabe, durch Wissensvermittlung und Persönlichkeitsbildung unsere Schüler schrittweise zu befähigen, ihre Verantwortung in der Gesellschaft bewusst und gerne zu übernehmen.

 

Christlich

Die Bischof-Neumann-Schule ist eine christliche Schule in kirchlicher Trägerschaft. Das Rückgrat der BNS ist das Bistum Limburg mit seiner St. Hildegard Schulgesellschaft mbH. Als Schulträger übernimmt das Bistum Jahr für Jahr einen hohen Teil der Kosten und gewährleistet damit den Bestand des Gymnasiums.

Zu unserem Schulalltag gehören feste Zeichen und Rituale. Hierzu zählen Morgengebet, Gottesdienst, Besinnungs- und Orientierungstage, Meditation, Schulseelsorge und soziales Engagement.

Der Religionsunterricht hat teil am allgemeinen Bildungsauftrag der Schule; darüber hinaus hat er aber auch die Aufgabe, die Schüler in ihrer geistig-religiösen Entwicklung zu begleiten. Das Fach Religion wird in der Bischof-Neumann-Schule durchgängig verpflichtend von der Sexta bis zur Oberprima unterrichtet. In Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften wird es konfessionell als Fach „evangelischer Religionsunterricht“ bzw. „katholischer Religionsunterricht“ erteilt. Beide Fächer sind von ökumenischer Gesinnung und Offenheit getragen.

Auf ihrer Suche nach Gott sowie religiöser Sinnfindung und Lebensdeutung werden die Schülerinnen und Schüler besonders von den Mitgliedern unserer Schulpastoral begleitet und unterstützt.

In diesem Sinne verstehen wir uns als Katholische Schule auch als Kirchort, an dem religiöse Erfahrungen möglich sind. Eine ausführliche Beschreibung unseres Ansatzes mit vielen konkreten Beispielen aus dem Schulalltag finden Sie hier.

Altsprachlich

Latein ist die erste Fremdsprache an der Bischof-Neumann-Schule. Sie eröffnet den reflektierenden Umgang mit unserer Muttersprache und Zugang zum Funktionieren von Sprache überhaupt. Mit Latein wird das Fundament für das Erlernen moderner Fremdsprachen wie Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch gelegt.

Lateinischer Lektüre-Unterricht in Mittel- und Oberstufe bietet eine tiefgehende Auseinandersetzung mit existentiellen, zu jeder Zeit die Menschen beschäftigenden Fragen. Kenntnis und Erkennen solcher Kontinuität zeigt den Heranwachsenden mögliche Fixpunkte bei der Identitätsfindung und Persönlichkeitsbildung. Latein führt zu den Wurzeln europäischer Kultur, läßt darin Europas polyphonen Kanon erkennen und politisches Bewußtsein im jungen Menschen wachsen. Alt-Griechisch, Europas älteste Sprache, ist neben Französisch die dritte verbindliche Fremdsprache. Die Inschrift unseres Grundsteins zeigt Griechisch und Latein als tragende Säulen der Schule.

In den Oberstufenkursen sind die griechischen Autoren hilfreiche Gesprächspartner in heutiger Zeit: Mythen von Helden oder Göttern und tragische wie komische Dramen, Geschichtsdenken und Philosophien von Platon oder Aristoteles werfen Grundfragen menschlicher Existenz auf.