Sport

Grundlage des Sportunterrichts an der Bischof-Neumann-Schule sind der Lehrplan Sport des gymnasialen Bildungsgangs der Jahrgangsstufen 5 bis 9 und der gymnasialen Oberstufe und das Kerncurriculum für die gymnasiale Oberstufe mit den Bildungsstandards und Unterrichtsinhalten, die die Leistungserwartungen am Ende der gymnasialen Oberstufe beschreiben.

 Diese Richtlinien werden unter besonderer Berücksichtigung der Ausgangspunkte der Sporterziehung an der Bischof-Neumann-Schule sowie der zentralen Elemente für den Sportunterricht an katholischen Schulen im Hauscurriculum der Bischof-Neumann-Schule umgesetzt.

Das Fach Sport wird in den Klassenstufen 5, 6 und 8 dreistündig, in den Stufen 7, 9 und in der Einführungsphase der Oberstufe, Klasse 10, zweistündig unterrichtet. In der Qualifikationsphase der Oberstufe (Klasse 11 und 12) können die Schülerinnen und Schüler zwischen drei Varianten wählen: Leistungskurs (5-stündig) oder Grundkurs (3-stündig), die beide zur Ablegung der Abiturprüfung im Fach Sport führen, oder Grundkurs 2-stündig.

Folgende Sportarten werden in den freiwilligen Unterrichtsangeboten der Arbeitsgemeinschaften derzeit angeboten:

  • Basketball
    Fußball
    Tanzsport
    Turnen

Eine regelmäßige Teilnahme am Schulsportwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ und anderen außerschulischen Wettbewerben und Turnieren findet in folgenden Sportarten statt:

Basketball, Fußball, Hockey, Tanzsport, Tennis und Turnen.

Der Skilehrgang in der Klassenstufe Quarta, die Bundesjugendspiele, die Schulmeisterschaften im Tanzen sowie weitere Präsentationen inner- und außerhalb der Schulgemeinde stellen weitere bedeutende Eckpunkte in der klassen- bzw. jahrgangsübergreifenden Sporterziehung der Bischof-Neumann-Schule dar.

Sporterziehung an der Bischof-Neumann-Schule

Vor dem Hintergrund einer Umwelt, die den Kindern und Jugendlichen immer weniger natürliche Bewegungsanlässe bietet, leistet der Schulsport einen eigenständigen und nicht zu ersetzenden Beitrag zur Einlösung des ganzheitlichen Bildungs- und Erziehungsauftrags der Bischof-Neumann-Schule. Dies bedeutet, dass alle Schülerinnen und Schüler in der Vermittlung bewegungsbezogener Fertigkeiten, Fähigkeiten, Kenntnisse und Einsichten in den angebotenen Bewegungsfeldern zum verantwortlichen Umgang mit dem eigenen Körper sowie im Miteinander geführt werden sollen, um Ihnen einen Weg zu ihrem Sportinteresse und zu lebenslangem Sporttreiben in Gemeinschaft mit Anderen eröffnen zu können.

Unter dem besonderen Aspekt des mehrperspektivischen Sportunterrichts geht es im Allgemeinen um die Gestaltung von sozialen Beziehungen im Sinne eines christlichen Menschenbildes in der Bischof-Neumann-Schule als Erziehungsgemeinschaft.

In Bezug auf die zunehmende Individualisierung unserer Gesellschaft erachten wir die Pädagogische Perspektive „Kooperation“ mit den Hauptzielen Verständigung, Rücksichtnahme und Fairness als unser wichtigstes übergeordnetes Bildungs- und Lernziel orientiert an den Wertvorstellungen unseres christlichen Menschenbildes.

Neben der Wahrnehmung motorischer Qualifikationsaufgaben liegt der Schwerpunkt auf den Erziehungsaufgaben. Die pädagogische Komponente erfolgt einerseits als eine bewusste Sporterziehung (Erziehung im Sport), andererseits ist der Sportunterricht an der Bischof-Neumann-Schule ein Medium für eine allgemeine ganzheitliche Erziehung (Erziehung durch Sport). Somit leistet der Sportunterricht einen entscheidenden Beitrag zur Werteerziehung und zum Erwerb von Schlüsselkompetenzen.

Fundamente dieser Überlegungen stellen die nachfolgenden Richtlinien der zentralen Elemente für den Sportunterricht an katholischen Schulen dar.

Zentrale Elemente für den Sportunterricht an katholischen Schulen


Für den Fachbereich Sport ist es sinnvoll, schuleigene, sich an dem Lehrplan Sport orientierende Lehrpläne zu erstellen. Die sachlichen und personellen Gegebenheiten der Schulen sind dabei zu berücksichtigen. Bei der Erstellung der schuleigenen Lehrpläne sollte beachtet werden, dass neben der Wahrnehmung motorischer Qualifikationsaufgaben der Schwerpunkt auf dem erzieherischen (pädagogischen) Aspekt bezüglich aller Schulstufen und Schulformen liegen sollte.

Die pädagogische Komponente erfolgt einerseits als eine bewusste Sporterziehung (Erziehung im Sport), andererseits ist der Sportunterricht ein Medium für eine ganzheitlich christlich-humanistische Erziehung.

Mittels folgender Aspekte, die wesentliche Bestandteile der täglichen Unterrichtspraxis sein sollen, kann eine Umsetzung erfolgen:

  • Miteinander / Füreinander
    Umgangston / Umgangsformen
    Respekt gegenüber Mitmenschen und fremden Eigentum
    sich verständigen und kommunizieren
    Hilfe in allen Bereichen
    verantwortungsbewusstes Handeln
    Bereitschaft von Randgruppen zur sozialen Eingliederung
    Integrationsoffenheit

Somit leistet der Sport einen entscheidenden Beitrag zur christlichen Werteerziehung.

Sport in der Schule muss in allen Schulstufen und Schulformen erziehender Schulsport sein:

Erziehender Sportunterricht hat das pädagogisch Wertvolle bei Bewegung, Spiel und Sport im Blick.
Erziehender Sportunterricht wirkt daraufhin, dass die Schülerinnen und Schüler befähigt werden, den für sie wichtigen Sinn im Sport zu finden und ihn selbst, anderen und der Umwelt gegenüber verantwortungsbewusst auszuüben.
Erziehender Sportunterricht macht den Schülerinnen und Schülern die Mehrperspektivität sportlichen Handelns und Erlebens zugänglich.

Ausgangspunkt für den Sportunterricht sind nicht mehr vorrangig die Sportarten, sondern die Bewegungsfelder und ihre Anbindung an vielfältige pädagogische Zielsetzungen. Das impliziert, dass unter dem besonderen Aspekt des mehrperspektivischen Sportunterrichts es im Allgemeinen um die Gestaltung von sozialen Beziehungen im Sinne eines christlichen Menschenbildes als Erziehungsgemeinschaft von Schülern, Eltern und Lehrern geht.

Unter den für den Sportunterricht sinnstiftenden Pädagogischen Perspektiven

Das Leisten erfahren, verstehen und einschätzen Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln Kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen, sich körperlich ausdrücken, Bewegung gestalten
Sinneswahrnehmung verbessern, Bewegungserlebnis und Körpererfahrung erweitern, Etwas wagen und verantworten

Sollte der Pädagogischen Perspektive „Kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen“ mit den Hauptzielen Übereinkommen, Rücksichtnahme und Fairness als wichtigstes übergeordnetes Bildungs- und Lernziel, das sich an den Wertvorstellungen des christlichen Menschenbildes orientiert, in der Unterrichtspraxis besondere Bedeutung geschenkt werden.

Exemplarisch werden an den Bewegungsfeldern „Bewegung gymnastisch, rhythmisch und tänzerisch gestalten“ und „Bewegen an und mit Geräten“ Verknüpfungen zur Praxis aufgezeigt.

Das Bewegungsfeld „Bewegung gymnastisch, rhythmisch und tänzerisch gestalten“ bietet eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten, um die besondere Schwerpunktsetzung des Sportunterrichts an katholischen Schulen im Lande Hessen in der täglichen Schulpraxis umzusetzen. Als sportart- und disziplinspezifische Beispiele seien hier genannt: Rhythmische Gymnastik, Gymnastik mit und ohne Handgeräten, Tanzen in unterschiedlichen Ausprägungsformen wie z.B. Moderner Tanz, Jazztanz, Tanzsport, Mode- und Folkloretänze, Darstellender Tanz, Bewegungstheater, Pantomime und andere mehr. Zahlreiche neue aktuelle Trends und Tanzformen können hier in den Unterricht integriert werden.

Kooperation und Kommunikation sind wesentliche Voraussetzungen, um Einheit und Harmonie der eigenen Bewegung unter Berücksichtigung der ästhetisch-gestalterischen Möglichkeiten mit der Partnerin oder dem Partner und in der Gruppe zu erreichen.

Unterrichtsvorhaben in der täglichen Unterrichtspraxis oder als Projektarbeit bieten sich in diesem Bewegungsfeld an, wobei nachfolgende Perspektiven sich insbesondere ergeben:

  • In Gruppengestaltung kreativ handeln können, miteinander kooperieren, einander helfen und akzeptieren
    Untereinander gestalten, sich rhythmisch bewegen und tanzen
    An Entscheidungsprozessen aktiv teilnehmen und sich damit auseinandersetzen
    Rücksicht auf den Lernprozess von Mitschülerinnen und Mitschülern nehmen
    Gemeinsam, spontan und kreativ handeln
    Sammeln von Erfahrungen im Hinblick auf die Bewältigung von Schwierigkeiten bei der Erstellung einer Gruppenarbeit / Choreographie in der Auseinandersetzung mit gymnastischen und tänzerischen Inhalten
    Eine Bewegungsverbesserung erfahren und sie zum Wohle der Gruppe einbringen
    Selbstgesteckte Ziele in der Gruppe verwirklichen
    Aspekte wie Kreativität, Individualität und Selbstverwirklichung in die Gemeinschaft einbringen
    Gemeinsames Erleben einer Präsentation
    Höchste Konzentration und Leistungsbereitschaft
    Mit der Verbesserung der Darstellungsfähigkeit Selbstbewusstsein entwickeln
    Anerkennung der Leistung anderer
    Schülerorientierter Sportunterricht

Auch das Bewegungsfeld „Bewegen an und mit Geräten“ bietet in seinen unterschiedlichen Bereichen vielerlei Möglichkeiten zur Realisierung der Schwerpunktsetzungen des Sportunterrichts an katholischen Schulen in Hessen.

„Bewegen an und mit Geräten“ umfasst deutlich mehr als das traditionelle und oft stark normierte Gerätturnen an Barren, Reck und Schwebebalken.
In den letzten Jahren hat sich ein grundlegender Wandel dieser Kernsportart im Hinblick auf eine Öffnung zum Breitensport mit neuen Zielsetzungen vollzogen. Während im traditionellen Turnen eher die individuelle Leistung und die Ergebnisorientierung im Vordergrund stehen, treten diese Anforderungen beim Turnen im Sportunterricht in den Hintergrund.

Hier liegt der Schwerpunkt auf der Zugänglichkeit und nicht der Auslese, dem Bewegungserlebnis und nicht dem Bewegungsergebnis, dem gemeinsamen Bewegungshandeln und nicht der Konkurrenzorientierung sowie der Vielseitigkeit und nicht dem Spezialistentum.
Somit gewinnt die pädagogische Perspektive der Kooperation als Kernpfeiler der Zielsetzung des Sportunterrichts an katholischen Schulen stark an Bedeutung.
Als Beispiele können hierfür das Synchron- und Gruppenturnen, das gemeinsame Turnen an Abenteuer- und Erlebnisbahnen sowie die Partner- und Gruppenakrobatik genannt werden, welche allesamt Kooperations- und Verantwortungsfähigkeit fördern.
Die Umsetzungsmöglichkeiten der einzelnen pädagogischen Perspektiven, die sich aus dem Bewegungsfeld „Bewegen an Geräten“ ergeben, seien im Folgenden an praxisnahen Beispielen exemplarisch dargestellt:

  • kreativ-kooperatives Arbeiten durch frei gestaltete Gruppenübungen an den verschiedenen Geräten
    Verbesserung der koordinativ-konditionellen Fähigkeiten durch vielseitige Bewegungsmöglichkeiten mit dem eigenen Körper und durch die vielfältige Ausnutzung des Raumes
    Experimentieren, Variieren, Gestalten, Optimieren und Anwenden unterschiedlicher Bewegungsmöglichkeiten, ausgelöst durch den Anreiz der Turngeräte und deren Kombination
    Verbesserung der sozialen Interaktion durch das gegenseitige Helfen und Sichern und dadurch Stärkung des Gemeinschaftsgefühls
    Umsetzung von Musik in Bewegung (z.B. bei Choreographien an Schwebebalken und Boden)
    Stärkung des Selbstvertrauens durch gemeinsame Erfolgserlebnisse und dem gemeinsamen Überwinden von Angstsituationen
    Verbesserung von Konzentration und Durchhaltevermögen im Hinblick auf das Erreichen selbst gesteckter Ziele
    Gemeinsame Vorbereitung und Durchführung von Präsentationen
    Förderung von Kommunikationsfähigkeit zur Erstellung produktiver Gruppenergebnisse
    Konstruktive Nutzung von Stärken und Schwächen von Mitschülerinnen und Mitschülern
    Integration schwächerer und ängstlicher Schülerinnen und Schüler
    Übernahme von Verantwortung für sich und andere (Umgang mit „kalkulierbaren Risikosituationen“)
    Schüler- und prozessorientierter Sportunterricht